Urlaubsreise nach Schlesien/ Polen vom 29.07. – 07.08.2011
Maria | 11. August 2011 | 17:07Am Freitag, den 29.07.2011 brachen wir, ein paar Mitglieder vom Orgelförderverein Demmin, auf zu unserer diesjährigen Urlaubsreise. Diesmal ging die Fahrt nach Schlesien, wo wir 10 Tage in den verschiedensten Städten verbringen wollten. Am Freitag, den 29.07.2011 ging unsere Fahrt über Berlin und Cottbus erstmal nach Breslau, wo wir für 4 Nächte im Hotel „Akira Bed & Breakfast“ eincheckten. Am nächsten Tag machten wir einen 4- stündigen Stadtführung durch Breslau, wo wir uns unter anderem die Breslauer Universität mit der bekannten Aula Leopoldina anschauten und am Nachmittag schauten wir uns die Jahrhunderthalle an, die leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Ausgiebige Straßenbahnfahrten durch die gesamte Stadt, Shoppingtouren und Kirchenbesichtigungen füllten dann das Wochenende noch aus. Am Montag, den 01.08.2011, besichtigten wir vormittags das Gut Kreisau, welches bis 1945 der Familiensitz der Adelsfamilie von Moltke war. Damals traf sich in dem 200- Einwohner- Dorf, welches sich 60 km südwestlich von Breslau befindet, der „Kreisauer Kreis“ – eine bürgerlich- zivile Widerstandsgruppe, die sich in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem angenommenen Zusammenbruch der Hitler- Diktatur befasste. Heute befindet sich auf dem weitläufigen Gut die „Internationale Jugendbegegnungsstätte Kreisau“. Das Gut bietet für Jugendgruppen sowie für andere Urlaubsgäste viele bequem ausgestattet Gästezimmer, einen Speisesaal, eine Cafeteria, Sporträume- und plätze, Konferenzräume und Partyräume. Im restaurierten Schloss wurde eine Austellung zur Geschichte vom Widerstand im 20. Jahrhundert eingerichtet. Nach einer ausgiebigen Führung über das Gut Kreisau setzten wir am Nachmittag unseren Tagesausflug zur Friedenskirche nach Schweidnitz fort. Die evangelische Kirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ gilt als größte Fachwerkkirche Europas und befindet sich seit 2001 auf der Weltkulturerbe- Liste der UNESCO. Die Fachwerkkirche hat eine Größe von ca. 1.090 m² und bietet Platz für ca. 7.500 Personen mit ca. 3.000 Sitzplätzen. Im Jahre 1708 wurde neben der Kirche ein Glockenturm gebaut. Seit 1992 wir diese wundervolle Kirche restauriert, jedoch konnte man bisher die Orgel noch nicht sanieren, was sehr schade ist. Am Dienstag setzten wir unsere Fahrt von Breslau über Tschenstochau nach Krakau fort. In Tschenstochau besichtigten wir die Pilgerstätte der „Schwarzen Madonna„, die sich seit 6 Jahrhunderten im Kloster Jasna Góra befindet. Viele Legenden ranken sich um dieses geheimnisvolle Bildnis der Jungfrau Maria. Zu hohen kirchlichen Festen zieht die „Schwarze Madonna“ jährlich Hunderttausende Pilger aus aller Welt an. Am Abend des 02.08.2011 erreichten wir dann Krakau und checkten für 3 Nächte im Hotel Aspel ein, welches sich direkt an der Straßenbahn befindet, ein. Am Mittwoch, den 03.08.2011 bekamen wir dann diese wunderschöne Stadt mit einem der größten Marktplätze Europas, dem 40.000 m² großen Rynek Glówny, in einer 4- stündigen Stadtführung näher erklärt und gezeigt. Im Stadtteil Kazimierz, welches wir mit unserem eigenen kleinen VW Bus erkundeten, wurde der Film „Schindlers Liste“ 1993 gedreht. Dieses jüdische Viertel war früher eine eigene Stadt. Sie befindet sich gegenüber der Altstadt auf der rechten Seite der Weichsel. Nachmittags besichtigten wir das Konzentrationslager Auschwitz- Birkenau, welches zur Zeit des Nationalsozialismus das größte deutsche Vernichtungslager war. Dort bekamen wir auch wieder ein große Führung über das Gelände angeboten. Es war schon recht unheimlich durch die Straßen zu gehen zwischen den unterschiedlichen Vernichtungshäusern und Bunkern, Stacheldrahtzäunen und Verbrennungsöfen, Gaskammern und Bahngleisen. Wer einmal dort war, der schaut sich den Film „Schindlers Liste“ ganz sicher das nächste Mal mit anderen Augen an, mit Erinnerungen an die gesehenen Bilder im jetzigen Staatlichen Museum Auschwitz- Birkenau. Gruselig, grausam, einfach erschreckend und beängstigend! Am Donnerstag, den 04.08.2011, stiegen wir am Vormittag in das Salzbergwerk in Groß Salze hinab, welches eines der ältesten und bekanntesten Salzbergwerke der Welt ist. Mit einer Führerin gingen wir von Sohle zu Sohle immer tiefer in das Gestein hinab. Ich hätte aber nie gedacht, dass es in dem Bergwerk auch noch eine riesige Kapelle in einer Tiefe von 96m gibt, die Kapelle der Kinga. Das Salzbergwerk gibt es schon seit dem 13. Jahrhundert. Nach 1918 wurde es Staatsbesitz der Republik Polen. 1976 kam das Bergwerk auf die Liste der nationalen Kulturdenkmäler Polens und ist seit 1978 auf der Weltkultur- und Naturerbe- Liste der UNESCO zu finden. Am Nachmittag des 04.08.2011, hatten wir dann noch Zeit zur freien Verfügung in Krakau, die wir nochmals zu einer Besichtigung des Wawel– Hügels und zur Besteigung der Marienkirche nutzten, von wo wir einen herrlichen Blick über die Stadt bishin zu den Bergen hatten. Für Ältere und Behinderte ist der Turmaufstieg jedoch nicht zu empfehlen, da die hölzernen Treppen doch sehr, sehr steil sind! Freitag, den 05.08.2011 reisten wir von Krakau über Schloss Fürstenstein in Waldenburg nach Görlitz zurück. Auf Schloss Fürstensetin, welches sich in den Ausläufern des Riesengebirges befindet, schauten wir uns die verschiedensten Ritter-, Ball- und Wohnsäle an. Das Schloss, welches in Niederschlesien liegt, ist das größte Schloss Schlesiens und das drittgrößte im heutigen Polen. Abends kamen wir daschon richtig müde von der langen Rückreise in Görlitz an, wo wir ins Hotel Pension Nino eincheckten. Diese Pension ist echt empfehlenswert! Zum Einen wird sie von einem echten Italiener geführt, zum anderen beherbergt sie bis ins Detail liebevoll gestaltete Gästezimmer. Außerdem befindet sich im Hause ein richtg gemütliches italienisches Restaurant sowie ein Eiscafe mit wirklich leckerem Eis. Am Samstag, einen Tag vor unserer Abreise konnten wir durch eine 4- stündige Stadtführung auch noch Görlitz an der Neiße, seine Kirchen, das Rathaus, das Biblische Haus und das Heilige Grab kennenlernen. Ganz besonders beeindruckt war ich von der Sonnenorgel in der evangelischen Stadtkirche St. Peter und Paul. Dieses gewaltige Instrument dort wurde vom bekannten Orgelbauer Eugenio Casparini gebaut. Sie besitzt, ihrem Namen nach, 17 „Sonnen“. Die Pfeifen der zwölffachen Pedalmixtur sind strahlenförmig um goldene Sonnengesichter angeordnet. Die Orgel hat 88 klingende Register, 6.219 Pfeifen auf 4 Manualen und Pedal. Fasziniert hat mich und auch vielen anderen das Nebenregister, welches was ganz besonderes für uns bereit hielt. Während einer Orgelführung zeigte uns der Kirchenmusikdirektor den Klang des Cymbelsterns, der Nachtigall, des Vogel- Gesangs, Tamburo 16′, den Kuckuck und die Sonnenmixtur. So ein beeindruckendes Instrument habe ich selten gesehen!. Am Sonntag, den 07.08.2011 sollte es dann wieder zurück gehen nach Demmin. Gegen 9.00 Uhr machten wir uns auf die Heimreise mit noch einem Abstecher in den Fürst- Pückler- Park in Bad Muskau, wo wir letztmalig eine 2- stündige Parkführung hatten. Alles in Allem war es doch eine sehr schöne Reise. Auch manchmal ein wenig stressig, aber nichtsdestotrotz haben wir wieder jede Menge Neues gesehen und erfahren und viel kennengelernt! Danke, Herbert, für die tolle Organisation, Reisedurchführung, Reiseleitung,…!
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